SKU: SU.94010230
2 Violins, Viola, Cello Duration: 19' Composed: 1999 Published by: Subito Music Publishing.
SKU: BR.KM-2432
ISBN 9790004502020. 10 x 15 inches.
In den alten Kulturen war das, was wir heute ,,Musik und ,,Dichtung nennen, eine Einheit. Denken wir nur an die lotrijgn<' [musike] der Griechen, oder an Beschreibungen, die wir in den klassischen chinesischen Schriften finden. Aber naturlich: Kulturgeschichte ist ein Differenzierungsprozess, und so finden wir zur Zeit unserer europaischen Klassiker den Vorstoss der Musik zu ihrer ,,Autonomie - ihrer offiziellen Scheidung von dem Metier der Dichter. (Noch 1739 hatte Mattheson in seinem Vollkommenen Capellmeister von jedem Musiker ,,Gewandtheit in der Dicht-Kunst und genaueste Kenntnis der Verslehre verlangt.)Seit dieser Scheidung sind nun die Musiker sehr eifrig damit beschaftigt, eine autonome Grammatik und Syntax der ,,Tonkunst, wie die Musik jetzt genannt wird, zu entwickeln, wahrend in der Dichtung - besonders naturlich in der experimentellen, von Jean Paul und Mallarme bis zu Joyce und Celan - gerade das ,,Musikalische in der Poesie gesucht wird. Hierunter ist oft der Wunsch verborgen, die Verhartung, welche die Wortsprache durch ihre begriffliche Fixierung - extrem in der Wissenschaft! - erfahrt, wieder aufzuheben und sie in einen ,,musikalischen Zustand von Unbestimmtheit, von Offenheit zuruck zu versetzen.Oberflachlich betrachtet entwickeln sich die beiden Kunste in der Moderne also auseinander; eine Beruhrung zwischen ihnen wird immer schwieriger. Zu gross die Gefahr, dass die muhsam errungene Autonomie der einen wieder der Ubermacht der andern geopfert wird! Entweder wird die Musik, wenn sie schwach ist, zu blosser Illustration und Stimmungskulisse; oder sie verschlingt in ihrer klanglichen und zeitlichen Ausformung den eigenen Klang und Rhythmus der Dichtung.Manche Musiker haben in den letzten Jahrzehnten dieses Problem noch verinnerlicht und eine Art Bilderverbot auch innerhalb der Musik aufgestellt: Gestik, Expressivitat, Assoziationsfahigkeit der musikalischen Strukturen wurden unterdruckt. Ich halte das fur ein neurotisches Verhalten und ausserdem fur irrefuhrend. Es gibt schon seit jeher auch eine musikalische Semantik - das vergessen manche vor lauter Syntax und Grammatik; und es ist kein Grund einzusehen, warum in der Situation der Autonomie nicht musikalische und sprachliche Semantik in eine neue Art von Verhaltnis treten konnten. In der Bach-Kantate, im Schubert-Lied, in der Wagnerischen Leitmotivik waren das 1:1-Losungen; aber schon Wagner hat gezeigt, dass man diese Identitat auch dialektisch aufsprengen kann.Und wie erst in der Vielsprachigkeit der heutigen Moderne! In meiner Oper Stephen Climax habe ich den Hauptpersonen des Ulysses von James Joyce bestimmte - historisch ortbare - Musiksprachen zugeteilt (welche jeweils wieder bestimmte intervallische und rhythmische Struktureigenschaften zeigen, welche ihrerseits wieder seriell oder statistisch geordnet sind - es geht bis ins kleinste Detail ganz ,,autonom zu!!); der Kosmos unserer europaischen Musikgeschichte wird sowohl dem Kosmos der Joyceschen Figuren (ihrerseits ,,geschichtstrachtig!) wie auch dem aktuellen musikalischen Bewusstsein zugeordnet, aber eben oft auch uber Kreuz, paradox, mehrschichtig, mehrdeutig ... Die Tatsache, dass diese spezifische Moglichkeit einer neuartigen Einheit von Sprache und Musik von den berufenen Musikologen noch kaum bemerkt worden ist, zeigt nicht nur deren Langsamkeit, sondern auch die Dominanz des ,,bildlosen Denkens in der - jetzt abgelaufenen - Phase der Neuen Musik.In meinen Holderlin lesen-Stucken ging es mir darum, Wege zu finden, die gewaltigen Sprachstrukturen Holderlins so in die zeitliche Form der Musik zu integrieren, dass sie Funktionen der musikalischen Form ubernehmen, ohne in ihrer Eigenkraft (sowohl akustisch wie auch im Sinne expressiver ,,Deutung) im geringsten geschmalert zu werden. Das hiess zunachst: Sprechen, nicht singen! - Aber das wurde nur bedeuten, dass es nicht um die Musikalisierung von Text geht; ebenso wichtig ist es, dass es auch nicht um melodramatisch ,,erzahlende Musik geht. Sondern: Zwei autonome Kunste durchdringen sich auf diaphane Weise, ohne sich zu uberformen oder auszuloschen; es handelt sich um einen Dialog, nicht um eine Vereinnahmung durch Hierarchisierung.Ein weiteres Thema, das in der musikalischen Diskussion der letzten Jahrzehnte zu kurz gekommen ist und deswegen jetzt neu am Horizont erscheint, ist die Rhetorik. Inwieweit kann musikalische Form nicht nur logisch bzw. syntaktisch, sondern auch rhetorisch verstanden werden? Rhetorik und Satztechnik z.B. hangen zusammen. Ich kann diese Problematik (die ich in meinem vierteiligen, abendfullenden Shir Hashirim ,,auskomponiert habe) hier nur andeuten.Musik steht zwischen Zahl und Wort; sie hat an beidem teil. So konnte sie das Zentrum der ,,Sieben Freien Kunste in alten Zeiten bilden ... (Heinrich Schutz sagte, dass sie zu diesen - also zu den mathematisch-astronomischen und den literarischen Kunsten - wie die ,,Sonne zu den Planeten sich verhalte.) Mir scheint, dass wir die Komposition seit 50 Jahren zu einseitig nur von der Zahl her definieren; sie hat geschichtlich ebenso viel mit Sprachstruktur zu tun. Wir konnen Neuland gewinnen, wenn wir als heutige Musiker dies neu durchdenken.Es handelt sich hier um meinen dritten Versuch einer Annaherung an das Problem einer ,,Verzeitlichung der Holderlinschen Texte d.h. einer Moglichkeit, diese Texte in einer Performance darzustellen: da die Musik das eigentliche Element der zeitlichen Darstellung ist, werden die Holderlinschen Worte mit Tonen konfrontiert.Im Fall von denn wiederkommen geht es um neun Zeilen aus Holderlins Patmos-Hymne. Je eine solche Zeile wird einem Formabschnitt der Musik zugeordnet (das Stuck ist also, wie meine Lo-Shu-Stucke, neunteilig). Die betreffende Zeile erklingt nicht nur einmal, sondern wird, in der gleichen Weise wie auch das musikalische Material, nach einem chaotischen Repetitionsprinzip mehrfach wiederholt.Auffallig ist ferner, dass fur jeden der neun Teile ein von einem der vier Quartettspieler festgehaltener ,,Grundton gewahlt wurde; durch diese orgelpunktartige Wirkung wird jeder der neun Teile zusammengehalten, und der Horer kann die langsame Bewegung der Grossform im unmittelbaren Horprozess mitvollziehen.Die neun Satze von Holderlin lauten:1. Furchtlos gehen die Sohne der Alpen uber den Abgrund weg auf leicht gebaueten Brucken...2. Sie horen ihn und liebend tont es wieder von den Klagen des Manns...3. Im goldenen Rauche bluhte schnell aufgewachsen mit Schritten der Sonne, mit tausend Gipfeln duftend, mir Asia auf, und geblendet...4. Gegangen mit dem Sohne des Hochsten, unzertrennlich, denn es liebte der Gewittertragende die Einfalt des Jungers...5. Wenn aber stirbt alsdenn, an dem am meisten die Schonheit hing...6. Eingetrieben war wie Feuer in Eisen das, und ihnen ging zur Seite der Schatten des Lieben. Drum sandt er ihnen den Geist und freilich bebte das Haus und die Wetter Gottes rollten ferndonnernd...7. Uber die Berge zu gehn allein, wo zwiefach erkannt, war einstimmig und gegenwartig der Geist...8. Und hier ist der Stab des Gesanges, niederwinkend, denn nichts ist gemein. Die Toten wecket er auf...9. Denn wiederkommen sollt es, zu rechter Zeit. Nicht war es gut gewesen, spater, und schroff abbrechend...(Hans Zender)CD:Salome Kammer (voice), Arditti String QuartetCD Montaigne MO 782094Bibliography:Nyffeler, Max: Fluchtpunkt Patmos. Hans Zenders Komposition ,,Denn wiederkommen. Holderlin lesen III, in: Neue Zeitschrift fur Musik 180 (2019), Heft 1, S. 44-47.ders.: Lesen, Schreiben, Horen. Zum Verhaltnis von Musik und Sprache bei Hans Zender, dargestellt an der Komposition ,,,denn wiederkommen`. Holderlin lesen III, in: ,,Ein Zeichen sind wir, deutungslos. Holderlin lesen, Ikkyu Sojun horen, Musik denken, hrsg. von Violetta L. Waibel, Gottingen: Wallstein 2020, S. 299-329Waibel, Violetta L.: Holderlin Lesen, Ikkyu Sojun Horen, Musik Denken, in: Festivalkatalog Wien Modern 29 (2016), Essays, pp. 196-198.Zenck, Martin: Holderlin lesen - seiner ,,Stimme zuhoren. Holderlin-Lekturen von Klaus Michael Gruber, Hans Zender und Bruno Ganz, in: Neue Zeitschrift fur Musik 172 (2011), Heft 6, pp. 25-29.Zender, Hans: Zu meinem Zyklus ,,Holderlin lesen, in: Mnemosyne. Zeit und Gedachtnis in der europaischen Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts, hrsg. von Dorothea Redepenning und Joachim Steinheuer, Saarbrucken: Pfau 2006, pp. 26-40.World premiere: Museum Island Hombroich, May 31, 1992.
SKU: HL.50603924
ISBN 9781705157718. UPC: 196288032458. 9.0x12.0 inches.
The composer writes: These three pieces are based on movements from my Mass of the Apocalypse, commissioned for the 300th anniversary of St James' Church, Piccadilly and recorded by the St James' Singers/Ivor Bolton. They are dedicated to Peter Sheppard Sk''rved and the Kreutzer Quartet in gratitude for their outstanding CD of my chamber music released early in 2020. They gave the first performance of the Three Pieces, which was filmed and streamed in November 2020, but the live premiere was given by the Gildas Quartet in the William Alwyn Festival at Southwold Church on 8 October 2021..
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ISBN 9781491111284. UPC: 680160594719. 9x12 inches.
Composed for violinist Baird Dodge, James Matheson's SPIN is a three-movement study in various meanings of the word spin. I. Gyre has the character of a whimsically spinning object in a sort of arena. II. Web is essentially a slow movement. It explores a nearly static, sinewy texture comprised of slowly undulating chords in which snippets of melody emerge from the notes held while the chords disappear. Similar to the first movement, III. Spiral explores a kinetic notion of spinning, this time in the form of rapidly rising scales.SPIN was composed in early 1998. Each of the work’s three movements assumes the task of exploring a different meaning of the title.The first movement, Gyre (as in gyroscope), has the character of a whimsically spinning object in a sort of arena – spinning and bouncing off the walls (like a spinning penny, which bounces off of an object unpredictably and with somewhat explosive force). The primary musical idea consists of high harmonics in the violins set against a rocking pulse in the lower strings. This basic texture is explored in various guises as the movement progresses.Web is essentially a slow movement. It explores a nearly static, sinewy texture comprised of slowly undulating chords. Snippets of melody emerge from the notes held while the chords disappear. The music intensifies, leading to an expected climax (or anti-climax) of pizzicatos, before returning to the opening material and winding gently to a close.Like Gyre, the third movement, Spiral, explores a kinetic notion of spinning, this time in the form of rapidly rising scales. The formal idea of this movement, however, has the character of a spiral, with its tendency toward implosion.SPIN was written for violinist Baird Dodge.
SKU: PE.EP71899
ISBN 9790577004402. English.
About Peters Contemporary Library
Mark AndreMilton BabbittDaniel BjarnasonEarle BrownJohn CageHenry CowellJames DillonJonathan DoveBrian FerneyhoughRoxanna PanufnikRebecca SaundersErkki-Sven TuurCharles Wuorinen These are just a few of the composers whose most adventurous scores are now available to purchase through the Peters Contemporary Library. A new global initiative of the Edition Peters Group, the Peters Contemporary Library is a project designed to put these bold 20th- and 21st-century works, once available only for rental, into the collections of libraries, performers, scholars, and conductors alike. Kicked off in 2016, the Peters Contemporary Library already contains many cutting-edge works and is constantly expanding. We are proud to offer these bold new scores for sale, for the first time ever, to modern musicians and students of music all around the world.
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3 Nephi 13:5-13, 3 Nephi 18:15-20, James 5:16.
Traditional Dutch melody arranged for early-advanced violin solo and piano accompaniment. Only one copy needed for performance.Composer: Traditional Dutch MelodyArranger: Kelly D. AndersonPerformance time: 2:45Difficulty: Early-advancedReference: 3 Nephi 13:5-13, 3 Nephi 18:15-20, James 5:16
SKU: PR.11441653S
UPC: 680160623969.
Commissioned by Justus and Elizabeth Schlichting for the Segerstrom Center for the Arts' chamber music series, the String Quartet was premiered in February 2014 by the St. Lawrence String Quartet at the Center's Samueli Theater. The String Quartet is included on the just-released all-Matheson CD on Yarlung Records, which includes the world premiere performance of his Violin Concerto along with his vocal cycle, Times Alone.
SKU: PR.114416530
UPC: 680160623884. 10.5 x 13 inches.
SKU: SU.94010610
Instrumentation: solo vn; 2222; 2200; timp, 2 perc, hp; stgs Duration: 30' Composed: 2018 Published by: Subito Music Publishing Performance materials available on rental only from the Subito Music Rental Library.
SKU: SU.94010730
Instrumentation: Violin & Orchestra [solo vn; 2222; 2200; timp, 2perc, hp; stgs Duration: 31' Composed: 2019 Published by: Subito Music Publishing Performance materials available on rental only: Subito Music Rental Library.