SKU: BR.KM-2483-07
ISBN 9790004502587. 9 x 12 inches.
Friedrich HolderlinMnemosyne Ein Zeichen sind wir, deutungslos,Schmerzlos sind wir und haben fastDie Sprache in der Fremde verloren.Wenn namlich uber MenschenEin Streit ist an dem Himmel und gewaltigDie Monde gehn, so redetDas Meer auch und Strome mussenDen Pfad sich suchen. ZweifellosIst aber Einer, derKann taglich es andern. Kaum bedarf erGesetz. Und es tonet das Blatt und Eichbaume wehn dann nebenDen Firnen. Denn nicht vermogenDie Himmlischen alles. Namlich es reichenDie Sterblichen eh an den Abgrund. Also wendet es sich, das Echo,Mit diesen. Lang istDie Zeit, es ereignet sich aberDas Wahre. Wie aber Liebes? SonnenscheinAm Boden sehen wir und trockenen StaubUnd heimatlich die Schatten der Walder und es bluhetAn Dachern der Rauch, bei alter KroneDer Turme, friedsam; gut sind namlich,Hat gegenredend die SeeleEin Himmlisches verwundet, die Tageszeichen.Denn Schnee, wie MaienblumenDas Edelmutige, woEs seie, bedeutend, glanzet aufDer grunen WieseDer Alpen, halftig, da, vom Kreuze redend, dasGesetzt ist unterwegs einmalGestorbenen, auf hoher StrassEin Wandersmann geht zornigFern ahnend mitDem andern, aber was ist dies?Am Feigenbaum ist meinAchilles mir gestorben,Und Ajax liegtAn den Grotten der See,An Bachen, benachbart dem Skamandros.An Schlafen Sausen einst, nachDer unbewegten Salamis steterGewohnheit, in der Fremd, ist grossAjax gestorben,Patroklos aber in des Koniges Harnisch. Und es starbenNoch andere viel. Am Kitharon aber lagEleuthera, der Mnemosyne Stadt. Der auch, alsAblegte den Mantel Gott, das Abendliche nachher losteDie Locken. Himmlische namlich sindUnwillig, wenn einer nicht die Seele schonend sichZusammengenommen, aber er muss doch; demGleich fehlet die TrauerIn meinen Holderlin lesen-Stucken ging es mir darum, Wege zu finden, die gewaltigen Sprachstrukturen Holderlins so in die zeitliche Form der Musik zu integrieren, dass sie Funktionen der musikalischen Form ubernehmen, ohne in ihrer Eigenkraft (sowohl akustisch wie auch im Sinne expressiver ,,Deutung) im geringsten geschmalert zu werden. Das hiess zunachst: Sprechen, nicht singen! - Aber das wurde nur bedeuten, dass es nicht um die Musikalisierung von Text geht; ebenso wichtig ist es, dass es auch nicht um melodramatisch ,,erzahlende Musik geht. Sondern: Zwei autonome Kunste durchdringen sich auf diaphane Weise, ohne sich zu uberformen oder auszuloschen; es handelt sich um einen Dialog, nicht um eine Vereinnahmung durch Hierarchisierung.Sind wir uns selbst zu einem ,,Zeichen...deutungslos geworden, wie es Holderlins Anfangszeilen sagen, so erscheinen auch die Zeichen, die wir selber setzen, sich immer mehr einer Deutbarkeit zu entziehen. Mein Stuck, das den vollstandigen Text von Holderlins Mnemosyne integriert, stellt auf seine Weise die Frage nach dem ,,Zeichen. ,,Was ist dies? Klang? Wort? Schrift? Wie sind die Grenzen, die Ubergange, die gegenseitigen Beeinflussungen der einzelnen Zeichenregionen? Was liegt ihnen zugrunde? Worte und musikalische Zeichen bewegen sich im Medium der Zeit; Schriftzeichen erscheinen zunachst als Verraumlichung, aber man muss daran erinnern, dass der Vorgang des Schreibens - wie er in der ostasiatischen Kalligraphie zu hochster Kunst entwickelt wurde - auch zeitlichen Charakter hat. Mnemosyne - die Kraft des Sich-Erinnerns - schafft die Zeichen, indem sie Gestalten durch Wiederholung fixiert und so aus dem endlosen Fluss der wahrgenommenen Vorgange herauslost. Die so entstehende artikulierte Zeit schafft wiederum durch das Wechselspiel von fixierten und sich bewegenden Gestalten das Bewusstsein fur differenzierte Formablaufe. Der Formverlauf meines Stuckes zeichnet solche genetischen Prozesse nach. Der Horer wird schnell merken, dass die Wortzeichen oft einer zuerst erscheinenden musikalischen Klangwelt entspringen (ich stimme Walter Benjamin zu, wenn er sagt, dass die Sprache in ihrer grundlegenden Schicht expressiven - und nicht darstellenden - Charakter hat). Die Schrift auf der Leinwand folgt zunachst den sprachlichen Aktionen der Stimme, erhalt dann aber auch eigene Teile der Form zugeteilt, in der sie sich als autonomes Zeichen darstellt. In der durch die drei Strophen Holderlins notwendigerweise dreiteiligen Gesamtform gibt es immer wieder Abschnitte, in denen entweder das musikalische Geschehen oder die Sprachzeichen des Gedichtes oder das Sich-Schreiben der Schrift im Vordergrund stehen; der Komponist versteht sich also hier auch als ,,Zusammensetzer der in unserer Wahrnehmung so verschieden besetzten Zeiten des Schreibens, Sprechens und Musikhorens. Es bilden sich im Verlauf des 40-minutigen Stuckes auch Grenzfalle, wie ,,stumme Musik oder total musikalisierte - ihrer Verstehbarkeit beraubte - Textrezitation. Auch das Singen von Text - in meinen bisherigen Holderlinstucken strikt vermieden - wird als ausserste Moglichkeit gegen Ende des formalen Prozesses zugelassen. An einigen Stellen zeigt die Musik sozusagen direkt auf sich selbst. Es sind Formzustande, die ich in meinem ,,Shir Hashirim als ,,Koan bezeichnet habe: ,,endlose Wiederholungen einer zeichenhaften Konstellation, bei jeder Wiederholung minimal verandert - so wie ein Kalligraph sein Schriftzeichen bei jedem Malvorgang unwillkurlich verandert und neu schafft. Steht im ersten Teil der Grossform der Aspekt des Abstrakten, des Unsinnlichen im Vordergrund, so wird im zweiten Teil Bildhaftigkeit als Eigenschaft nicht nur der Sprache, sondern auch der Musik betont: die Landschaft, halb schnee - halb blutenbedeckt, die der Wanderer ,,zornig durchstreift. Am Ende dieses Teils wird das Schriftbild selber zur Landschaft, die der Leser/Horer durchwandert. Er wird im dritten Teil durch einen Verwandlungsprozess zu den ekstatischen Ursprungen des holderlinschen Dichtens gefuhrt, und damit zur explizit musikalischen Ebene: Die Totenklage um Hektor und Ajax wird zum ,,dithyrambischen Tanz, wie es Holderlins Schlusszeile entwirft: ,,... darum fehlet die Trauer. Es bleibt noch nachzutragen, dass ich den in der Stuttgarter Ausgabe der Werke Holderlins in drei Versionen abgedruckten Text in einer Mischversion verwendet habe: die erste Strophe aus der 2. Fassung, die zweite mit Abweichungen und Widerspruchen aus allen drei Fassungen, und die dritte Strophe aus der 3. Fassung. (Hans Zender) CD:Salome Kammer (voice), Klangforum Wien, cond. Hans ZenderKairos 0012522KAIBibliography:Allwardt, Ingrid: Nach-Lese. Holderlins Gesang im Resonanzraum der Musik Hans Zenders, in: Hans Zender. Vielstimmig in sich, hrsg. von Werner Grunzweig, Jorn Peter Hiekel und Anouk Jeschke (= Archive zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, Band 12), Hofheim: Wolke 2008, pp. 43-60.Fuhrmann, Wolfgang: Zender lesen. Die Frage nach dem Zeichen in ,,Mnemosyne, in: ,,Ein Zeichen sind wir, deutungslos. Holderlin lesen, Ikkyu Sojun horen, Musik denken, hrsg. von Violetta L. Waibel, Gottingen: Wallstein 2020, S. 194-211Pragungen im Pluralismus. Hans Zender im Gesprach mit Jorn Peter Hiekel, in: Orientierungen. Wege im Pluralismus der Gegenwartsmusik, hrsg. von Jorn Peter Hiekel (= Veroffentlichungen des Instituts fur Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt, Band 47), Mainz u. a.: Schott 2007, pp. 130-137.Mosch, Ulrich: Ultrachromatik und Mikrotonalitat. Hans Zenders Grundlegung einer neuen Harmonik, in: Hans Zender. Vielstimmig in sich, hrsg. von Werner Grunzweig, Jorn Peter Hiekel und Anouk Jeschke (= Archive zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, Band 12), Hofheim: Wolke 2008, pp. 61-76.Schmidt, Dorte: Erfahrung und Erinnerung. Kompositorisches Material zwischen Klang und Bedeutung in der Kammermusik des spaten 20. Jahrhunderts, in: Mnemosyne. Zeit und Gedachtnis in der europaischen Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts, hrsg. von Dorothea Redepenning und Joachim Steinheuer, Saarbrucken: Pfau 2006, pp. 41-58.Zenck, Martin: Holderlin lesen seiner Stimme zuhoren. Holderlin-Lekturen von Klaus Michael Gruber, Hans Zender und Bruno Ganz, in: Neue Zeitschrift fur Musik 172 (2011), Heft 6, pp. 25-29.Zender, Hans: Zu meinem Zyklus Holderlin lesen, in: Mnemosyne. Zeit und Gedachtnis in der europaischen Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts, hrsg. von Dorothea Redepenning und Joachim Steinheuer, Saarbrucken: Pfau 2006, pp. 26-40.World premiere: Witten (Wittener Tage fur neue Kammermusik), May 4, 2001.
SKU: BR.KM-2504
World premiere: Leuven (TRANSIT Festival), October 29, 2006
ISBN 9790004502846. 10.5 x 14 inches.
Silver Silence wurde im Auftrag des TRANSIT Festivals Leuven (Belgien) komponiert. Silence bei Altmeister Cage signalisiert das Aufgeben jeglicher Absicht. Da kann die Musik schweigen und alles andere Horbare in diese ,,veranstaltete Zeit hinein lassen. Da kann aber auch unendliche Vervielfaltigung von Musik und damit von Intentionen die gewunschte Intentionslosigkeit erreichen. Das notige Anfang- und Ende-Setzen hat dabei immer noch werkartige Reste. Nono uberwolbt Schweigen mit riesigen Fermatenturmen, um Zeit ins Werk konzeptionell als Freiheit zu setzen, in der man auf das Ungehorte oder auf das Unerhorte horchen soll, um seine eigenen Beschrankungen zerbrechen zu konnen - soziale, menschliche Impulse, Naturentdeckungen, Farben, Wege ... In ,,Covered with music und in ,,Solo mit Koonstuck habe ich versucht, nicht das Schweigen, sondern das Lautlose in die Musik zu integrieren. In ,,Silver Silence ist Schweigen nicht nur silbrig, sondern wie Silber oft ist - dunkel, braunschwarz. Ich hatte in diesem Stuck von Anfang an ein insistierendes Tempo von Viertel = 138. Diese Zahl untersuchend kam ich auf 69 und 23 (6 x 23 = 138), die Zahl Alban Bergs, des Komponisten grandioser Stillen im ,,Wozzeck. 77 x 23 (plus 1 Viertel) ist denn auch die Zeitstruktur, die dem Stuck zugrunde liegt. Die Ereignisse schwimmen in diesen Zeitklammern und halten sich am Ende fast ganz aus ihnen heraus. Silence wurde fur mich zum interessanteren Wahrnehmen von Zeitverknupfungen. Es gibt eine einzige Stelle exakter TRIO-Synchronitat, daneben eine einzige Stelle genauer Streichersynchronitat und die ins silbrige Schweigen hinubergleitenden Teilsynchronitaten, Verwacklungen, blockartigen Solos der einzelnen Instrumente, Verlassen der instrumentalen Tonpositionen usw. ,,Silver Silence ist also eine Hor- und Auffassungseinstellung fur die zeitlichen und musikalischen Neins im Makrobereich. Und beim Komponieren hatte ich oft den Eindruck, sie wurden verwundert mit den Achseln zucken uber die Arten der Jas und ihnen das Silberdunkel dringend empfehlen. Wie schreibt der Brockhaus: Silber ist weicher als Kupfer und harter als Gold. Von allen Metallen leitet es Elektrizitat und Warme am besten, ist in der Luft bestandig, bester Reflektor fur sichtbares und infrarotes Licht ... Da kommt auch Silence manchmal ins Schwitzen!!! Nicolaus A. Huber (Mai 2006)World premiere: Leuven (TRANSIT Festival), October 29, 2006.
SKU: M7.VOGG-779
ISBN 9783802407796.
Volt Metrotuner DTM-01 Nie wieder verstimmte Instrumente und peinliche Momente auf der Bühne! Mit diesem chromatischen Stimmgerät und seinem großen beleuchteten Display wird das Stimmen akustischer und elektronischer Instrumente kinderleicht. Das mitgelieferte Kontaktmikrophon kann einfach mit seinem Halteclip am zu stimmenden Instrument befestigt werden. Der eingebaute Tongenerator liefert Stimmtöne für das Stimmen nach Gehör und mit dem integrierten Metronom und seinen vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten hat man für jeden Rhythmus den passenden Trainingspartner dabei! Metronom: 30-250 Schläge pro Minute (Bpm) 0-9 Schläge pro Takt Tuner: eingebautes Mikrofon und anschließbares Kontaktmikrofon mit Clip Tongenerator für das Stimmen nach Gehör Stimmarten: Chromatisch Stimm-Modi: automatisch oder manuell Stimmton-Kalibrierung: 430-450 Hz Stimm-Genauigkeit: +/- 1 Cent Stimmumfang (chromatisch): A0 - a3 (27,5 - 1760 Hz).
SKU: BR.PB-5411-07
World premiere: Graz (Steirischer Herbst), October 10, 1991
ISBN 9790004209837. 8.5 x 21.5 inches.
Getraumt wurde 1989/90 im Auftrag des Deutschen Musikrates komponiert und kann entweder von 36 Frauenstimmen oder 36 Mannerstimmen aufgefuhrt werden. Die Komposition verwendet isolierte Fragmente, die dem Gedicht ,,Nachtflug von Ingeborg Bachmann entnommen sind.Der Gedanke der kompositorischen Verwendung eines homogenen vokalen Klangapparats von vielen solistischen Stimmen, der ahnlich einem ,,Tausendfussler funktionieren sollte, d.h. trotz maximaler Individualisierung der einzelnen Glieder die Scharfe der zentralen Integration nicht verliert, war grundlegend fur dieses Werk. Nicht die Semantik, sondern die Klanglichkeit der Worter, deren Atomisierung, die assoziativen Verbindungen unterschiedlicher Partikel die Isolation und Hervorhebung einzelner Phoneme, standen bei der Komposition im Vordergrund. Die ,,ecriture der im Kreis um den Horer platzierten 36 Stimmen (in der Partitur auf 9 Gruppen zu je 4 Stimmen verteilt) versucht die auskomponierten Raume und die entsprechenden Klangwanderungen wie in einem ,,pulsierenden Ozean schwebender Klange maximal zu differenzieren. So gibt es z. B. in den Takten 50-53 der Partitur elf verschiedene Farbflachenarten, die sich verzahnen: 1) Farbmischung von: gesungen und geflustert auf ,,R 2) knarrende Stimme 3) Sprechgesang-Impulse in den extremen Lagen, so schnell wie moglich 4) Mischung von: a) Schnalzen in Richtung Gaumen, Mundstellung offen/zu, b) Lippengerausch ahnlich dem Gerausch eines Korkenziehers, c) Schnalzen in Richtung vordere Zahne, Mundstellung offen/zu, und d) knarrende Stimme 5) Pfeifimpulse 6) Pfeifen mit gleichzeitigem Sprechgesang, glissando 7) Pfeifen mit gleichzeitiger Singstimme, glissando 8) rhythmisiertes Alternieren von Schnalzen in Richtung vordere Zahne, Mundstellung offen/zu 9) Flustern mit Handvibrato 10) Singstimme auf ,,a 11) ,,Einatmen-Ausatmen-Impulse Das Schleudern der Gerauschpartikel durch den 36kopfigen Klangapparat beruht auch auf Kategorien visueller Dimension: dem Einbeziehen von Nahe und Weite, Linie und Flache, Oszillation und Stillstand, Richtungsanderung oder Pendeln der Klange. In letzter Konsequenz will die Komposition die Illusion eines expandierenden Klangraumes mit migrierenden Punkten und Figuren schaffen. So wird die Partitur zu einer ,,Landkarte der in Raum beweglichen ,,Klanglandschaft, die aus dem Zusammen- und Wechselspiel vieler filigranartiger, in sich geschlossener Klangfelder entstanden ist. Auch wenn grossere Blocke oder Flachen im Werk sich entfalten, deuten sie immer auf die Fluchtigkeit, die Instabilitat und Zerbrechlichkeit des Moments.CDs:ORF-Chor, cond. Erwin OrtnerCD cpo 999 290-2ORF-Chor, cond. Erwin OrtnerCD ORF MP 30/4 (30 Jahre Musikprotokoll Moderne in Osterreich 1968-1997)Bibliography:Hinterberger, Julia: Zwischen Sprachzertrummerung und Textkonservierung. Schlaglichter auf Adriana Holszkys Umgang mit literarischen Texten, in: Adriana Holszky, hrsg. von Ulrich Tadday (Musik-Konzepte, Neue Folge Heft 160/161), Munchen: edition text+kritik 2013, pp. 25-42.Kostakeva, Maria: Metamorphose und Eruption. Annaherung an die Klangwelten Adriana Holszkys, Hofheim: wolke 2013 (pp. 101f, 141-143).Petersen, Peter: ... getraumt von Adriana Holszky. Versuch uber ein Vokalstuck nach Ingeborg Bachmann, in: Adriana Holszky, hrsg. von Eva-Maria Houben, Saarbrucken 2000, pp. 44-54.World premiere: Graz (Steirischer Herbst), October 10, 1991.
SKU: M7.VOGG-1074
Unsere kleine Schönheit! Dieses Glockenspiel ist eine echte Augenweide: Die sanft geschwungene Brücke aus Buchenholz trägt 8 hochwertige bunte Klangplatten aus Metall (farblich passend zu Voggy's Glockenspielschule). Sanft gerundete Kanten und die schonende Wachsbehandlung machen dieses Glockenspiel aus selektierter Buche zum echten 'Handschmeichler'. Die beiden Holzschlägel können bequem und sicher in der integrierten Halterung verstaut werden. Komplett mit 2 Holzschlägeln.
SKU: BR.EB-9380
ISBN 9790004188507. 10.5 x 14 inches.
,,Trau er nur dem holzernen Freund nicht. Er ist manchmal ein lederner (aus den Beethoven-Konversationsheften) Dieses Schlagzeugtrio, das in enger Zusammenarbeit mit den Widmungstragern entstanden ist, besteht aus drei Teilen. Es wird durch die schiere Freude am dramaturgisch gebundelten Konstruieren entlang seismischer Bruchlinien gepragt. Die drei Percussion-Spieler wechseln wahrend des Werkes zwischen drei Setups an verschiedenen Spielpositionen - vom Buhnenhintergrund, uber die Mitte der Buhne bis vorne an der Buhnenrampe. Dabei wird jeweils ein anderes Klangmaterial, im ersten Teil (Part I) das Fell, im zweiten Teil (Part II) das Metall und im dritten Teil (Part III) das Holz in den Mittelpunkt gestellt. Part I (5'30'') ist mit drei O-Daikos besetzt, die mit Fingern, Handen, Fausten, Superballs und Holzstaben gespielt werden. Part II (6'00'') ist um drei Glockenspiele, drei Vibraphone und drei Sixxen gruppiert und integriert auch Metallinstrumente wie Chinese Opera Gongs, Mini-Tam-Tams und Metalltonnen, die mit Fussmaschine gespielt werden. In Part III (4'00'') spielen alle drei Musiker mit Rundstaben, Handen und Rohrenglockenhammern das mit sieben massiven Balken aus Eschenholz besetzte baskische Nationalinstrument Txalaparta, das auch seine ganz eigene Geschichte im Widerstand gegen die Franco-Diktatur hat. Reizvoll war fur mich sowohl, dass man zu dritt auf diesem archaischen Instrument wirklich aberwitzig schnelle Rhythmen spielen kann, als auch, dass dieses Instrument auf Konzertpodien klanglich wie optisch noch vollig neu ist - und dies, trotz aller Schlichtheit, bei einem unglaublichen Reichtum an Klangmoglichkeiten. Kleine rhythmische Zellen, die sich immer wieder zu vielfaltigen neuen Texturen - bis zur klanglichen Entfesselung - zusammenballen und eine feine Differenzierung und Dynamisierung der Anschlagsmoglichkeiten bestimmen dieses Werk. Auch, wenn nur Part II durch den Einsatz bestimmter Tonhohen gepragt ist (durch die Verwendung der von Yannis Xenakis erfundenen Sixxen durchaus mikrotonal), so gibt es doch unuberhorbar abschnittsubergreifende Kontinuitaten in Rhythmik und Motivik, die das ganze Werk bestimmen und es dabei wie feine seismische Adern durchziehen. (Johannes Maria Staud, 2020)World premiere: Vienna, October 17, 2020 Commissioned by KolnMusik GmbH as a part of the Non Beethoven project of the Kolner Philharmonie for 2020, Wiener Konzerthaus and Martin Grubinger / Percussive Planet.